Bei einer Indienreise darf wohl der
Besuch des Taj Mahal nicht fehlen. Mein Guesthouse hab ich in der
Nähe des Taj Mahal ausgesucht. Von der Dachterasse aus hatte ich
einen schönen Blick auf das Taj.
Am nächsten Morgen bin ich schon recht früh zum Taj aufgebrochen, um den Touristenmassen zu entgehen. Den Plan hatten gaub ich alle, aber es hielt sich noch einigermassen in Grenzen.
Wenn man durch den Torbau geht und den ersten Blick auf das Taj wirft, ist das schon recht beeindruckend. Das Gebäude ist Wunderschön und strahlt einfach etwas aus. Nachdem ich einmal durch das innere gewatschelt bin, dort befinden sich die Grabmäler des Grossmoguls und seiner Lieben, habe ich mich noch recht lange in dem Garten rund um das Taj aufgehalten und es aus allen möglichen Richtungen bestaunt und Fotos geschossen. Die 4 Minarette sind extra schräg vom Gebäude weg gebaut worden, dass sie im Falle eines Erdbebens nicht auf das Taj Mahal fallen.
Einen Tag hab ich ein Tuk-Tuk gechartert und bin zum Agra Fort und zum Baby Taj Mahal, das ebenfalls sehr schön ist. Auch wurde ich auf die Rückseite des Taj Mahal auf der anderen Seite des Flusses gebracht, wo man auch eine gute Aussicht aufs Gebäude hat. Ein paar Jungs haben mir einen Platz gezeigt wo es keinen Eintritt kostet, hab Ihnen dafür ein paar Rupees gegeben. Die Kinder sind wohl nicht gern gesehen, denn die Männer am Eingang haben komisch geschaut und wollten sie weg scheuchen. Sowieso werden die Strassenkinder in Indien oft mit einem Holzstab verscheucht, als wären sie wilde Tiere.
Langsam komme ich immer mehr Richtung Nepal, mein letzter Stop in Indien soll Varanasi sein. Varanasi ist eine sehr alte und heilige Stadt für Hindus in Indien. Es herrscht schon eine spezielle Stimmung dort, leider wird sie durch die vielen vielen Touristenfänger ein bisschen getrübt.
Es gibt sehr viele Pilger dort. Zu den Ritualen gehört auch das Baden im Ganges. Dass Sie das Bad in diesem verseuchten Fluss überhaupt überleben, ist wohl schon das erste Wunder. Ich habe in ganz Indien leider keinen einzigen sauberen Fluss oder See gesehen.
An den Ghats, das sind die Treppenstufen zum Ganges hin, finden auch Verbrennungen von den Toten statt. Danach wird die Asche in den Ganges gestreut. Jeden Abend findet am Fluss eine Art Zeremonie statt, der ganze Fluss ist voll mit kleinen Booten. Eine schöne friedliche Stimmung irgendwie.
Der Stadtteil in der Nähe des Flusses
besteht aus engen Gässchen. Wie überall in Indien hat es hier
natürlich auch Kühe. Wenn in so einer engen Gasse auf einmal so ein
ausgewachsener Bulle vor dir steht, bekommst du schon Respekt. Wenn
du durch die Gassen läufst kannst du schön den Kuhfladen
ausweichen, wenn es dann aber anfängt zu Regnen verschwinden die
Kuhfladen und ein einziger Sumpf bildet sich, durch den du leider
durch musst.
Mein Zeit in Indien ist zu Ende.
Unglaubliche 6 Monate sind schon vorbei. So viel hab ich dort gesehen
und erlebt, schönes sowie auch trauriges. Indien ist auf jeden Fall
eine Reise wert, sei dir aber bewusst darüber, dass es wie eine
andere Welt ist.
Fazit: Ich möchte irgendwann einen kleinen Esel haben 🙂
Eigentlich war ja mein Plan, dass nachdem ich in Chennai war, ich an der Ostküste in Richtung Norden ziehe. Dann kam mir aber zuerst Auroville und dann Hampi dazwischen und so war ich mitten irgendwo im Nirgendwo. Von Hampi aus wieder zur Ostküste fahren hatte ich irgendwie keinen Bock. Unterwegs hab ich immer wieder tolles von Rajasthan gehört.
Also machte ich mich auf den schier endlosen Weg zuerst nach Udaipur. Die Zugverbindungen liessen es nicht anders zu dass ich nochmal zum Umsteigen nach Mumbai (Bombay) kam. Wenn man mit dem Zug nach Mumbai einfährt, ist irgendwie eine trostlose depressive Glocke über der Stadt, nicht genau zu erklären. Diesmal hatte der Monsun schon begonnen und der Regen peitschte aus allen Richtungen.
Beim
warten am Bahnhof „Dadar“ kam ich mit Indern ins Gespräch und
sie haben mir noch Jaisalmer empfohlen, eine Wüstenstadt die fast an
der Pakistanischen Grenze liegt.
Irgendwann bin ich dann doch noch in Udaipur gelandet. Mein Guesthouse (Hotel Lake Star) liegt schön am See und von der Dachterasse wo das Restaurant ist, hat man eine tolle Aussicht auf den See, den City-Palast und auf das Taj Lake Palace. Dort wurde unter anderem der James Bond Film «Octopussy» gedreht.
Als
ich ankam war im Restaurant gerade eine kleine Geburtstagsfeier einer
Frau. Ich bekam auch ein Stück der guten, aber sehr Sahnelastigen
Torte. Es scheint dort wohl so Brauch zu sein dass die Gäste das
Geburtstagskind mit Torte füttern. Auf jeden Fall schob einer nach
dem anderen der Armen ein Stück von dieser Torte in den Mund. Nach
dem xten Stück konnte die Arme fast nicht mehr runter schlucken und
ihr wurde glaub leicht übel. Sie tat mir echt leid.
An meinem Geburtstag hatte ich mir einen Scooter gemietet und bin zum Monsoon-Palace gefahren, ein Palast hoch oben auf dem Berg. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf Udaipur und Umgebung. Der Palast war ebenfalls Schauplatz von Octopussy.
Am Abend hab ich leckeres Indisches Essen auf der Dachterasse genossen. Jeden Abend zur Dämmerung drehen die Flughunde ihre Runde über die Stadt und den See. Der ganze Himmel ist voller Batmans :-).
Während es in Udaipur angenehm von den Temperaturen war und es auch immer wieder kurz geregnet hatte, war es in Jodhpur, der blauen Stadt wiedermal brütend heiss. Von meinem Guesthouse (Inda Heritage Guesthouse) hatte ich einen schönen Bick über die Stadt und auf das riesige Fort Mehrangarh.
Bei der Hitze war eine leckere kühle
Lassi auf dem Marktplatz genau die richtige Abkühlung. Dort konnte
ich dann schön dem wuseligen Treiben auf dem Marktplatz zusehen. Ich
war noch in dem Desert Rock Park, dort läuft man einmal um die
grosse Festung und kommt durch die blaue Stadt. Schattenplätze sind
rar und es ist brütend heiss.
In Jaisalmer hatte ich dann meine bis
jetzt günstigste Unterkunft (Rumi`s Home Stay) für sage und
schreibe 1,20 $ die Nacht. Dazu noch frisch Renoviert und Sauber,
unglaublich. Das Guesthouse befindet sich in der Festung, wo man eine
tolle Aussicht hat. Ali, der Pächter ist auch ein cooler und netter
Typ. Bei ihm habe habe ich dann eine Kamelsafari mit Übernachtung in
der Wüste gebucht. Das war ein unbeschreiblich tolles Erlebnis.
Nach Hampi wollte ich eigentlich schon, nachdem ich in Goa war, aber da lief mir ein bisschen die Zeit davon weil ich 1.zu lange in Goa rumgetrödelt habe, 2. nach Kerala wollte und 3. mein Flug sowieso von Cochin aus ging.
Nach
einem kurzen Zwischenstopp in Bangalore, wo ich eigentlich In einem
Ashram Yoga und Meditieren lernen wollte, die dort aber für Indische
Verhältnisse astronomische Summen verlangt haben, hab ich dankend
abgelehnt und bin nach Hampi weiter gezogen.
Über booking hab ich direkt in Hampi irgendwie nichts gefunden, so hab ich dem Tuk-Tuk-Fahrer vertraut, der mich am Bahnhof aufgegabelt hat.
Schon auf der Fahrt nach Hampi hinein, wenn man den kleinen Hügel zwischen den riesigen Steinen herunter fährt und den hohen Tempel sieht, spürst du dass dies ein ganz besonderer Ort ist.
Der
Fahrer hatte mich dann zu einem coolen Guesthouse (Archana
Guesthouse) am Rand des Dorfes mit Blick auf den Fluss gebracht. Kurz
Preis verhandelt, eingecheckt, perfekt.
Hampi
war früher die Hauptstadt eines riesigen alten Königreiches. Heute
ist es ein kleines Dörfchen, dass zwar irgendwie touristisch ist
aber trotzdem total ruhig und nicht überloffen ist. Viele Inder
pilgern auch hierhier. Es herrscht dort eine sehr friedvolle
Stimmung.
In
einem riesigen Gebiet befinden sich Historische Stätten mit Tempeln
und ähnlichem.
Das
Gebiet ist so riesig, dass du entweder ein Scooter mieten musst oder
dich mit dem Tuk Tuk kutschieren lässt. Der Tuk-Tuk-Fahrer hatte mir
ein gutes Angebot gemacht, und mich zu den 3 Haupttempeln gefahren,
wo eine Eintrittskarte immerhin für alle 3 Tempel gültig ist. Sehr
beeindruckende Gebäude und Ruinen. Aufwändig bearbeitete und
detailreiche Säulen zieren fast jedes Gebäude oder Tempel.
Die
ganze Landschaft sieht aus als hätten Obelix und Steinbeisser
zusammen hier gewütet :-). Grosse Steine, kleine Steine, spitze
Steine…achso das ist ein anderer Film 🙂 (Das Leben des Brian).
Einen
Tag hab ich mir auf der anderen Seite des Flusses einen Scooter
gemietet und bin durch diese bizarre Landschaft mit diesen vielen
Steinhaufen, den grünen Reisfeldern und dem blauen Himmel getuckert.
Das war total schön.
In
dem Guesthouse hab ich auch ein paar Deutsche und Schweizer kennen
gelernt und konnte mal wieder ein bisschen Deutsch reden. Da kommt
halt doch ein besseres Gespräch zustande, als mit meinem gebrochenem
English, wo so viel Wörter dann fehlen 🙂
Als ich schon ein bisschen in Indien unterwegs war, hab ich von Nico und Angi den Tipp bekommen ich könnte doch nach Auroville gehen. Angeblich eine Internationale Stadt in Indien wo jeder Erdbewohner leben kann ohne eine Regierung oder sonstige System Hierarchien.
Ich hatte noch nie etwas davon gehört,
und beim Blick auf die Karte wo denn das überhaupt liegt hab ich
festgestellt, dass das gut in meine Route passt, wenn ich aus Sri
Lanka nach Indien zurück komme. Es liegt einigermassen in der Nähe
von Chennai, wo ich Landen werde.
Als ich in Chennai vom Flughafen in die City fuhr habe ich noch gedacht, wow voll die neue Schwebebahn, das ist bestimmt eine Moderne Stadt. Ich wurde dann eines besseren belehrt. Für mich war Chennai bis jetzt die dreckigste Stadt in ganz Indien. In den Strassen häuften sich die Müllhaufen und ein übler Gestank zog durch die Gassen. Absurde Bilder in denen die Kühe in den Müllhaufen stehen und noch die letzten essbaren Reste aus dem Müll raus fressen. Dafür haben sie dann auch ordentlichen Dünnpfiff, von dem vielen Plastik das sie wohl mitfressen. den sie überall schön verteilen.
Das Müllchaos dort liegt meiner Meinung nach aber am Staat. Wenn die bereitstehenden Müllcontainer am überquillen sind und nicht geleert werden, können die dort lebenden Menschen wohl nicht so viel dafür. Nichtsdestotrotz liegt auch so überall genügend Müll herum, es wird einfach an Ort und Stelle irgendwo hin geschmissen.
Bin dann mit dem Bus nach Auroville gefahren. Bei der Ankunft in meiner Unterkunft, die schön ruhig in der Natur gelegen ist wurde mir erklärt dass dieses Guesthouse zwar in Auroville liegt, aber nicht von Auroville anerkannt ist und ich somit nicht alles in Auroville machen könnte. Hmmm, geht ja schon irgendwie mysteriös los. Ganz lieben Leuten gehört das Guest House und es gab lecker Frühstück. Hab dann gleich mal ein Moped gemietet, dass ich mobiler die Gegend erkunden kann.
Im Besucherzentrum ist eine
interessante Ausstellung über die Gedanken und Entwicklungen von
Auroville von der Planung bis heute. Es leben circa 2500 Menschen
dauerhaft in Auroville, geplant ist die Stadt für bis zu 50.000
Einwohner. Bis dorthin ist es wohl noch ein langer weg, wenn man
sieht was seit der Gründung vor 50 Jahren gegangen ist.
Vom Besucherzentrum kann man dann zum
Matrimandir-Aussichtspunkt laufen. Das Matrimandir stellt das Zentrum
von Auroville dar. Die futuristisch aussehende goldene Kugel dient
den Einwohnern von Auroville als Ort der Stille und Meditation.
Nach einer Wartezeit von 3 Tagen durfte
ich dann mit einer Gruppe die Kugel näher besichtigen und ins innere
gehen. Es dürfen keine Fotos gemacht werden und man muss Handy und
Kamera vorher schon abgeben. Alles ist durchorganisiert, du folgst
dem Führer und Volontäre weisen dir den Weg durch das sehr
beeindruckende Gebäude. Es geht geschwungene Rampen hinauf auf die
2. Ebene wo sich der Meditationsraum befindet. Wir durften dann ca.
10 Minuten in dem riesigen weissen, mit Säulen bestückten
Meditationsraum bei absoluter Stille verweilen und meditieren. Die
einzige Lichtquelle in dem Raum ist eine Kristallkugel die von oben
mit Sonnenlicht angestrahlt wird. Diese verteilt das Licht dann im
ganzen Raum.
Wieder draussen angekommen konnte man noch eine Weile unter dem riesigen Banyan-Tree sitzen und die Stille und Energie des Baumes geniessen. So ein Banyan-Tree kann echt riesig werden und sieht schon etwas merkwürdig aus mit seinen vielen Stämmen. Man weiss nicht genau ob die von unten nach oben oder von oben nach unten wachsen.
Die Tage waren brütend heiss, bis zu
43 Grad. Zwischen 10-15 Uhr war es unmöglich sich draussen in der
Sonne aufzuhalten.
Die Gebäude in Auroville unterscheiden
sich heftig, von dem was ich bis jetzt in Indien gesehen hatte. Es
sieht aus wie in Europa. Ich frage mich wo all das Geld herkommt um
diese Gebäude so luxuriös zu errichten. Wenn man ein bisschen aus
Auroville rausfährt in die Dörfer drum herum, wo alles irgendwie am
zerfallen ist und es ums nackte überleben geht, ist der Unterschied
echt krass.
Mir ist auch nicht ganz klar geworden,
was die angeblich 2500 Aurovillianer dort genau arbeiten oder machen.
Die einzigen die ich arbeiten gesehen habe waren Inder.
Bin dann noch für paar tage ins Center
Guesthouse gewechselt und hab dort paar andere Leute kennen gelernt,
die alle selber auch mehr Fragen als Antworten zu Auroville hatten.
Interessant war noch die Besichtigung
der Solaranlage von der Solar-kitchen. Dort wird mit Sonnenenergie
und der Hilfe eines riesigen Parabol-Spiegels Dampf erzeugt, der dann
zum Kochen benutzt wird. Der Erbauer, ein Kanadier der schon seit 30
Jahren in Auroville lebt hat uns das genau erklärt.
Bin dann mal noch nach Pondicherry
(Puducherry), wo sich der Sri Aurobindo Ashram und das Grabmal von
den Gründern von Auroville befindet. Viele Inder besuchen diesen
Ort.
In Pondicherry gibt es einen Stadtteil
der Whitetown heisst und es ist unverkennbar welche Kolonialmacht
hier ihre Spuren hinterlassen hat. Wenn du durch die Strassen läufst,
hast du echt das Gefühl dass du in Frankreich bisst.
Sri Lanka hatte ich ja eigentlich gar nicht so auf meinem Radar, dass ich dort hin wollte. Aber die Umstände mit dem Ausreiseticket aus Indien haben es so ergeben, dass ich halt dann doch dort gelandet bin.
Vorher noch ein bisschen gegoogelt, was ich denn am besten mit meinen zweieinhalb Wochen dort anfangen kann, hab ich mich für eine kleine Rundreise mit dem Zug und Bus durch den Südwesten der Insel entschieden. Zuerst ins Hochland, dann ans Meer, von allem ein bisschen.
Von Colombo aus bin ich mit dem Zug erst mal nach Kandy gefahren. Die Fahrt mit dem Zug durch den Dschungel hinein ins Hochland ist Wunderschön. Leider musste ich die meiste Zeit stehen, weil der Zug total überfüllt war. Die Fahrt mit dem Sri Lankischen Zug gleicht einem Ritt mit einem wilden Pferd. Er hüpft mehr als dass er rollt. Da lob ich mir die Indischen Züge. Hatte dort immer meinen reservierten Sitz / Liegeplatz.
Da ich in Sri Lanka mal ein bisschen Offline bleiben wollte, habe ich mir keine Simkarte für mein Handy geholt. Nur über W-Lan habe ich mich dann mal online verbunden, wenn es denn funktionierte.
Somit konnte ich auch nicht nach Unterkünften im Netz Ausschau halten sondern einfach darauf zu vertrauen, dass sich etwas ergibt.
So wurde ich am Bahnhof Kandy schon von einigen Personen angesprochen, die eine Unterkunft zu vermieten hatte. Ein bisschen verhandelt, dann wurde ich zum Guesthouse gebracht.
Kandy selbst ist mal wieder sehr laut und die Tuk-Tuks, Busse und Lastwagen tun alles dafür dass es auch ordentlich russt. Die Gegend um den See ist schön und ruhiger.
Einen Tag bin ich in den Udawattakele Park oberhalb der Stadt. Dort ist es sehr schön und ruhig. Es gibt einige Affen dort. Gleich am Anfang sass ein Horde über den Weg verteilt und ich hatte schon ordentlich Respekt und Schiss zwischen Ihnen hindurch zu gehen. Mit der Zeit gewöhnt man sich dran und Sie tun einem ja auch nichts. Später habe ich zwei Affen beim entlausen gesehen und konnte ein schönes Video machen.
Nach einiger Zeit fing es heftig an zu Regnen und ich machte mich auf den Weg zum Ausgang. Als ich da so auf dem Waldweg zurück ging, sah ich weiter vorne auf einmal etwas kriechen. Bei genauerem hinsehen erkannte ich dass es ein richtig grosser Skorpion war. Aus genügend grossem Respekt-Abstand habe ich ihn gefilmt. Sehr beeindruckend, so ein Skorpion.
Als er sich dann ins Dickicht verzogen und ich meine Kamera wieder eingepackt hatte, hab ich auf einmal an meinem Bein etwas komisches gemerkt. Hab erst gedacht es wäre Dreck oder ein Blatt von einem Baum und wollte es weg wischen. Dann sah ich dass es ein Blutsaugender Wurm war. Während ich total fokussiert den Skorpion filmte, krabbelte dieser unbemerkt mein Bein hoch und hat mich angezapft.
Ich habe ihn dann weg gerissen und es fing auch schon deftig an zu Bluten. Dann hing er an meinem Finger. Die Biester saugen sich so schnell fest, echt krass. Dann hab ich die andere Hand genommen und weggezogen und nun hing er dort fest. Das war ein Wechselspiel wie mit einem Kaugummi, denn man nicht los bekommt. Irgendwann habe ich ihn dann weggeschnalzt. Nochmal die Beine kontrolliert und noch zwei von den Biestern gefunden. Einer war zwischen den Zehen versteckt, den hätte ich fast übersehen.
Hab dann hinterher gegoogelt und festgestellt dass die Viecher eigentlich ganz harmlos sind und sogar therapeutisch verwendet werden. Sie haben in Ihrem Speichel einen Gerinnungshemmer, deswegen blutet das wie Sau.
Naja, dort in dem Wald kam es mir vor wie bei „Herr der Ringe“, als Frodo und seine drei Gefährten zum ersten mal auf die „Nazgul“, die schwarzen Reiter treffen und alles mögliche Ungetier aus dem Boden raus kriecht. Creeeepyyyyy.
Von Kandy bin ich weiter nach Ella mit dem Zug. Auch diese Zugfahrt war Landschaftlich sehr schön. Man fährt durch Dschungel, Hochland, Teeplantagen und über die berühmte „Nine Arches Bridge“. Leider war auch dieser Zug total überfüllt. Reservationen mindestens zwei bis drei Wochen vorher. Hab hinterher eine Deutsche kennen gelernt, sie hatte den Tipp bekommen sich mit dem Tuk-Tuk eine Station vor Kandy bringen zu lassen und wenn dann die Leute in Kandy aussteigen hast du sicher einen Sitzplatz. Naja, so stand ich dann halt 6 Stunden im Zug.
Am Bahnhof in Ella wurde ich gleich wieder aufgegabelt und hab eine ganz tolle Unterkunft am Rande von Ella bekommen. Schön in der Natur und ruhig.
Hab in Ella eine Wanderung zum „little adams peak“ gemacht. War ganz schön anstrengend, aber die Aussicht von oben hat sich dann gelohnt. Den Rückweg habe ich über diese Nine Arches Bridge gemacht. Sieht schon beeindruckend aus diese Brücke.
Von Ella bin ich mit dem Bus Richtung Süden an die Küste gefahren bis Matara. Dort angekommen wusste ich gleich dass ich dort nicht bleiben möchte. Schnell zum Bahnhof und ab nach Unawatuna. Das habe ich als Tipp bekommen.
Endlich mal wieder am Meer und baden, yupieehhhh.
Unawatuna ist eine touristischer Ort. Und da Nebensaison ist, herrscht in diesen Touri-orten wo dann nichts los ist, wenn keine Touristen da sind, irgendwie eine komische Stimmung.
In dem Guesthouse war noch ein cooler Russe, wir haben Gitarre gespielt, Alkoholfreies Bier getrunken und schräg dazu gesungen. Das war ein toller Abend.
Von Unawatuna bin ich dann zur letzten Station nach Hikkaduwa.
Dort hab ich auch wieder ein Guesthouse bekommen, schön ruhig und in der Natur. Von meiner Terrasse aus konnte ich den Affen in den Bäumen zu schauen. Leider hatte es dort auch sehr viele Moskitos. Das eine (ruhige Natur) schliesst halt das andere (Moskitos) mit ein.
In Hikkaduwa gibt es ein Korallenriff direkt am Strand. Hier konnte ich dann zum ersten mal meine Schnorchelausrüstung gebrauchen. Wenn es nicht allzu viele Wellen hatte konnte ich schön über das Riff schnorcheln und die bunten Fischis bestaunen. Ich habe auch eine Riesenschildkröte gesehen. Wenn die im Meer schwimmt, hab ich schon Respekt bekommen und schön Abstand gehalten.
So habe ich dort meine letzten Tage in Sri Lanka noch am Meer geniessen können. Langsam beginnt die Monsun-Regenzeit und es hatte immer wieder kurz und heftig geregnet.
Ich werde dann wieder nach Indien zurück Fliegen, ich habe ja schliesslich noch Visum 🙂
Nach Goa hab ich mal einen großen Satz mit dem Zug gemacht. 14 Stunden und 850 Km später war ich in Ernakulam, Kerala.
Ich wollte dort nur eine Nacht bleiben, aber gegen Abend habe ich gemerkt, dass irgendwas abgeht im Körper. Mehr und mehr tat mir alles weh und mir wurde immer Heisser. Hab dann Fieber bekommen und fürchterlichen Durchfall.
Am schlimmsten war jedoch die extreme Schwäche und die Gliederschmerzen. Sowas deftiges hatte ich echt noch nie im Leben.
Hab dann nochmal 3 Tage verlängert. Am 2. Tag liess dann der Spuk zum Glück langsam nach. Ich weiss auch nicht wirklich, woher das gekommen ist. Ich vermute vom Wasser das ich in einem Restaurant getrunken habe. Es steht immer gratis Wasser auf dem Tisch und normalerweise trinke ich das nicht, aber da hab ichs getrunken, weil ich so Durst hatte. Das Essen war es glaub ich nicht. Oder es war die Ananas, die ich im Zug gegessen habe.
Als ich dann wieder bisle fit war, bin ich mit dem Bus nach Munnar gefahren. Meine Unterkunft liegt etwas ausserhalb von Munnar, am 2nd Mile Bus-stop. Ein kleines Guesthouse mit nur 2 Zimmern.
Beim Buchen hatte ich ein Foto mit einer tollen Aussicht gesehen, und so war es dann auch. Die Aussicht vom Balkon war einfach Grandios. Ein weiter Blick über die von Teepflanzen überdeckten Hügel von Munnar. Und die Besitzer sind supernett. Ein ganz toller Ort um sich zu erholen.
An einem Abend sind die Wolken den Berg runter gezogen und haben glaub ich die Duftstoffe von den Tee und Gewürzpflanzen mit genommen. Die ganze Luft hatte so einen erfrischenden geilen Geschmack, einfach der Hammer.
Bin dann auch mal nach Munnar rein mit dem Bus. Zum Glück habe ich einen Ort ausserhalb gewählt. Munnar selber ist laut und soviel Leute und Touristen, viele Indische Touristen.
Bin dann mal ein bißchen durch die Ortschaft getrödelt. Irgendwann kamen dann keine Hotels mehr und die Häuser sahen dann nicht mehr so toll und superschön aus hinter der Fassade. Eine Strasse schlängelt sich durch die Ortschaft und es gehen immer wieder lange Treppenstufen den Berg hoch, wo die Häuser aneinander gebaut sind.
Die Menschen dort haben mich ein bisle komisch, aber freundlich angeschaut. Die Kinder haben mir alle zugewunken.
Ganz oben angekommen, stellte mir ein Mann ganz stolz seine Kinder vor. Er hat mir Platz zum sitzen angeboten. Er hat mir kurz den Eingang von seinem Haus gezeigt, wo die Ziegen glaub ich mit ihnen zusammen übernachten. Er hat mir auch Tee und was zum Essen angeboten. Aufgrund meiner Magen/Darmprobleme ein paar Tage zuvor habe ich allerdings dankend abgelehnt. Ich habe ein paar Fotos mit ihnen gemacht und habe mich dann verabschiedet.
Hab mir in Munnar das Tee-Museum angeschaut, das sehr interessant war. Danke an Polly für den Tipp.
Und einmal bin ich noch mit dem Bus zur Top Station, der höchste Berg in der Umgebung mit einem Aussichtspunkt. Leider hatte es dann angefangen zu Regnen und die Wolken haben die Aussicht zu gemacht. Aber die Busfahrt durch die Teeplantagen war sehr schön und sehenswert.
Am letzten Tag hab ich mir einen Scooter geliehen und bin mit dem zum Bio-Valley Spice-Park.
Da bin ich nun, da wo der Pfeffer wächst 🙂
Es war sehr interessant die ganzen Gewürz und Heilpflanzen zu sehen, und nicht nur die Pulverform, so wie wir es in Europa kennen.
Pfeffer, Zimt, Ingwer, Muskatnuss, Cacao, Kaffee, Vanille, Kardamom, Koriander um nur einige zu nennen. Auch viele Obstbäume und Pflanzen hatten sie da. Bananen, Mango, Papaya, Ananas. Hier wächst praktisch alles, ausser Apfel, der wächst nicht in Indien 🙂
Auf der Busfahrt nach Munnar wurde mir gesagt dass Thekkady auch schön sein soll. Also fuhr ich von Munnar nach Thekkady. Die Tage dort waren auch sehr erholsam. Hab dort eine kleine Jeep-Safari früh morgens gemacht, in der Hoffnung ein paar Elefanten in der Wildnis zu sehen. Leider habe ich aber keine zu sehen bekommen.
Einen Abend hat mich die Gastgeberin nach Kumily mit genommen an ein Tempelfest. Dort gab es einen Umzug durch die Stadt mit Trommeln und vielen verschiedenen Verkleideten Figuren. Zur Zeremonie gehört wohl auch das Piercen. Einige hatten Eisenstäbe durch die Backen gestossen und waren halb in Trance an dem Umzug beteiligt.
Von Thekkady ging die Reise weiter nach Kottayam, von wo aus ich die Fähre durch die Kerala Backwaters. nach Allapuzha genommen habe.
Auf der Fahrt habe ich zwei Taubstumme Inder kennen gelernt. Sie verständigen sich über Gebärdensprache miteinander. Wir haben uns über Gesten und auf einen Zettel aufgeschriebene Worte sehr gut verstanden. Die Fahrt war sehr schön und lustig.
Ist Gebärdensprache eigentlich International? Dann könnte sich ein Taubstummer Inder mit einem Taubstummen Deutschen sehr gut unterhalten.
Auf der Zugfahrt von Allapuzha nach Cochin habe ich eine Indische Familie kennen gelernt, die gerade auf dem Weg nach Thrissur zum „Thrissur Pooram“, einem Indischen Tempelfest, waren.
Da war ich dann auch noch. Hab dort aber schön Abstand von den Elefanten genommen. Kein Wunder dass bei dem Ohrenbetäubenden Lärm ab und zu ein Elefant durchdreht. Es werden Böller mitten in der Menge gezündet, da platzt dir fast das Trommelfell. Die Inder mögen es halt gerne sehr laut.
Ich hätte sehr gerne mehr Zeit in Kerala verbracht, mir hat es dort sehr gut gefallen.
So schnell vergehen 3 Monate und ich muss Aufgrund des Visums Indien das erste Mal verlassen. Ich werde für zweieinhalb Wochen nach Sri Lanka gehen, ist ja gleich um die Ecke hier.
Die Busfahrt von Malvan nach Panaji in Goa war schon ein kleines Abenteuer. Als ich den Bus eingestiegen bin, hab ich mich kurz umgeschaut und hab gesehen alle Sitzplätze sind schon weg. Na gut dann sitze ich halt auf die Treppe bei der Türe. Das Gepäck landet in den Bussen vorne beim Fahrer. Es gibt im Bus reservierte Sitzplätze für Frauen, Senioren und Gebrechliche.
Wir sind losgefahren und es kamen nach und nach immer mehr Leute in den Bus. Ich bin immer noch auf der Treppe sitzen geblieben, bis es dann irgendwann nicht mehr ging. Der Bus war so gestopft voll. Ich wurde automatisch nach vorne geschoben.
So sass ich dann irgendwann neben dem Fahrer, dann direkt hinter ihm, besser gesagt fast auf seinen Schultern.
Der Verkehr in Indien allgemein ist schon recht krass, aber die Busfahrer übertrumpfen alles nochmal. Lege dich auf der Strasse nie mit einem Indischen Busfahrer an. Du hast keine Chance.
Es wird alles überholt was im Weg ist. Egal ob in der Ortschaft, in der Kurve, Bergauf. Es wird solange gehupt, bis der vordere zermürbt aufgibt und ein bisschen platz macht.
Aber ich vertraue mal den Linien-Busfahrern, die kennen wenigstens ihre Strecke.
In Calangute angekommen hab ich mich gleich in einem Guesthouse in der Nähe vom Bus-Stand einquartiert. Zufälligerweise auch gleich in Strandnähe, perfekt. Bei der Hitze ewig lange nach etwas vielleicht noch günstigerem zu suchen hab ich dann doch kein Bock darauf.
Da bin ich nun in Goa, dem Aussteigerparadies der 70er.
Davon ist leider nichts mehr übrig, zumindest in Calangute. Es gibt hier zwei grosse Parteien an ausländischen Touristen. Zum einen Russische Pauschaltouristen und zum anderen Englische Rentner, die den ganzen Tag in den Pub-ähnlichen Kneipen rumhängen. So hat es für mich zumindest den Anschein. Ob das das erfüllende Leben ist?
Und natürlich jede Menge Indische Touristen, die in das Mallorca von Indien Reisen um Party zu machen und sich mal die Kante geben. Bis jetzt hatte ich auf der ganzen Reise nicht einen betrunkenen Inder gesehen. Okay okay, in der 22 Millionen Metropole Mumbai war einer.
Hier ist das anders. Es gibt überall Alkohol zum kaufen und es liegen am Strand viele Betrunkene rum.
Achja, ich habe vor ca. 6 Monaten mein letztes Bier getrunken. Ich habe komischerweise irgendwie keine Lust mehr darauf. Vielleicht kommt das ja irgendwann wieder, aber im Moment geht es mir viel besser ohne jeglichen Alkohol.
Am Strand reiht sich ein Beach-Shack am anderen und überall lauern die Schlepper, die dich dazu animieren, bei ihnen etwas zu trinken. Dafür bekommst du dann aber auch die Liege und den Sonnenschirm. Manche sind echt cool gebaut und haben guten Sound.
Hier wollten viele Inder ein Foto mit mir machen. Sie sind ganz Happy wenn sie ein Foto mit einem Weissen machen dürfen.
Der Calangute-Beach ist ewig lang. Es hat geile Wellen zum Baden dort.
Am Strand hat es sehr viele Hunde. Ich weiss nicht ob das alles Streuner sind, oder ob die einen Besitzer haben. Auf jeden Fall habe ich noch nie so relaxte Hunde gesehen wie in Goa. Weder knurren oder kläffen sie dich an, noch laufen sie dir hinterher. Sie liegen einfach in der Sonne am Strand und geniessen ihr dasein. Konnte hier zum Glück ein bisschen mein „Streunende-Hunde-Trauma“ loswerden.
Ich hab zweimal mit dem Mund geschmatzt, da sind die Hunde zu mir gekommen und ich konnte sie sogar streicheln. Sie haben es sehr genossen gestreichelt zu werden.
Hab einen Hund gesehen, der hat sich so fröhlich im Sand gewälzt. Er hatte so eine gute Laune. Als er aufgestanden ist, habe ich gesehen, dass er nur drei Beine hat. Dann ist er fort gehumpelt.
Am Strassenmarkt habe ich mir eine leichte lange weisse Hose gekauft. Diese war aber ein bisschen zu lang, somit habe ich einen Schneider aufgesucht, der mir die Hose kürzt. In einer kleinen Nebenstrasse bin ich fündig geworden. Während er meine Hose bearbeitet hat, habe ich gesehen dass er die Nähmaschine mit dem Fuss antreibt. Er hatte irgendwie merkwürdige Füsse. Irgendwie so Knollen unter den Fersen, der Arme.
Ich habe am nächsten Tag ein Foto ausdrucken lassen, das ich von ihm bei der Arbeit gemacht habe. Er hat sich sehr gefreut als ich ihm es geschenkt habe. Er war sehr gerührt und fast den Tränen nahe und wieder habe ich diese Verbindung von tiefer Dankbarkeit gespürt. Ein kleines einfaches Geschenk hat eine so grosse Wirkung.
Irgendwie war mir dann aber der Trubel in Calangute zu gross und ich bin weiter gezogen. Und es ist Off-Saison, wie voll ist das erst wenn High-Saison ist.
Schon bei der Ankunft mit dem Bus wusste ich, dass es hier viel gemütlicher wird als in Calangute.
Habe diesmal vorgebucht, hat mir aber gar nicht gefallen dort. Das war schon recht versifft dort. Schon bisle merkwürdig. Wenn ich im Voraus buche, gibt es dort tausendmal bessere Unterkünfte. Und wenn ich nicht im Voraus buche, habe ich Mühe überhaupt etwas zu finden…hmmm.
Bin dann mal bisle am Strand entlang gelaufen und habe Ausschau nach einer Strandhütte gehalten. Da wurde ich fündig. Voll die geile Beach-Hut für 400Rs die Nacht. Da kannste echt nicht meckern. Hab erst mal für eine Woche gebucht. Hab später dann nochmal um eine Woche verlängert, weil es mir so sehr gefallen hat dort.
Es hatte zwar das ein oder andere Haustierchen. Ich liess mich aber davon nicht stören. Merke dir, nimm keine Erdnüsse oder Obst in deine Hütte mit. In der Nacht hatte es geraschelt und gekruschtelt, und am nächsten Morgen war alles verstreut und angeknabbert. Dem Scheißhaufen nach war es keine Maus, muss schon was grösseres gewesen sein :-).
Arambol ist wirklich super zum relaxen. Die einen machen Yoga am Strand, die anderen Meditieren, dort spielt einer Gitarre, der nächste Indische Flöte, da jongliert einer. Es ist ein Ort des Friedens und lässt ein bisschen erahnen wie das früher zur Hippiezeit zu und her gegangen ist. Es hat glaub ich auch viele verlorene Glücksritter wie mich dort.
Jeden Abend zum Sonnenuntergang ist am Strand so ein kleiner Flohmarkt. Hab hier eine schöne Kette mit einem Tigerauge-Stein von einem Japaner gekauft.
Davor sitzend spielen zwei Musik. Der eine so ein komisches Zupfinstrument, der andere spielt dazu mit dem Didgeridoo. Die harmonieren so schön miteinander und spielen mit so einer Freude.
Ich bin jeden Abend dort gesessen und habe den Klängen gelauscht. Dazu Masala Chai, das Meer, der Sonnenuntergang. Einfach nur schön.
Hab ich schon erwähnt, dass es auch hier fast nur Russen hat. Russen-Hippies irgendwie.
Im Ort reiht sich ein Verkaufsstand für abgefahrene Klamotten und sonstiges Zeugs am anderen.
Abends bin ich meist ins Organic Vibes, jeden Abend hat es spezielle Live-Musik dort. Ein sehr friedlicher Ort.
Gegen Ende von den zwei Wochen hab ich bemerkt, dass nach und nach immer mehr Bambushütten abgebaut werden. Hab dann mal in meiner Unterkunft nachgefragt und sie sagten auch meine Hütte, das Restaurant, die Küche, einfach alles wird komplett abgebaut.
Bis nach dem Sommer und dem Monsun die neue Saison wieder losgeht. Dann wird wieder alles aufgebaut. Okay, hab ich mir gedacht, der Monsun muss ja dann heftig werden, wenn sie sich so eine Mühe mit dem auf und abbauen machen.
Ich habe hier zum ersten mal mein Gepäck reduziert und einiges an Klamotten den Nepalesen, die in meiner Unterkunft arbeiten, geschenkt. Ich hab viel zu viel Zeugs mit dabei.
Die Woche drauf wird meine Beachhütte abgebaut, also ziehe ich weiter. Muss sowieso langsam in die Puschen kommen, ich will nach Kerala, von dort geht dann auch bald mein Flieger.
Von Ratnagiri ging es mit dem Zug weiter bis nach Kudal. Von dort hab ich nach einigem durchfragen den richtigen Bus nach Malvan genommen. In den nicht so Touristischen Gebieten steht da nichts in Englisch, nur Hindi.
Ich wollte ja eigentlich nach Tarkarli, hab dort aber über Booking nichts passendes gefunden oder war alles ausgebucht, was sich hinterher mal wieder als Trugschluss äußerte.
Die meisten Unterkünfte sind gar nicht bei Booking drin. Sollte ich ja langsam wissen,mmmhhh. Auch war halb Tarkarli leerstehend. Nur am Wochenende, wenn die Inder ihren Wochenendausflug machen ist es voll.
Somit hab ich erst mal ein Stop in Malvan gemacht. Dort hab ich ein bisschen die Gegend erkundet und war ein bisschen am Strand relaxen.
Von Malvan bin ich nach Tarkarli ins Coconut Garden Beach. Dort war ich dann fast 2 Wochen. Die Gastgeber waren sehr nett und das Essen war sehr lecker. Maushi hat gut für mich gekocht. Hab dort noch Ravi , den Bruder des Eigentümers, kennen gelernt, der mir ein bisschen die Gegend gezeigt hat und mir allerlei Tipps gegeben hat.
Hier konnte ich dann auch mal meine Hängematte testen, die ist einfach Klasse.
Tarkarli ist wirklich sehr schön und ruhig. Ich hatte unter der Woche den ganzen Strand für mich alleine. Ausser den Sandfliegen, diese Biester haben mir übelst zugesetzt.
Es war sehr viel lesen und relaxen angesagt. Hab angefangen die „Bhagavad Gita“, so in etwa die Hinduistische Bibel, zu lesen. Es ist sehr interessant.
Einen Tag hab ich noch das „Sindhudurg Fort“ besucht. Eine riesige Festungsanlage mitten im Meer.
Nach einer Woche hab ich dann Mumbai verlassen. Meine Route führt mich ja an der Westküste Indiens entlang. Auf dem Weg nach Goa wollte ich nochmal einen Zwischenstopp einlegen und hab mir somit Ratnagiri ausgesucht. Es liegt in etwa auf halbem Weg zwischen Mumbai und Goa, ca. 6 Stunden mit dem Zug.
Das Zugticket hab ich 2 Tage vorher am Bahnhof CST geholt. Ich habe mich für Sleeper Class entschieden. Ist günstig und ich hab mehr Platz als nur ein Sitzplatz, der allerdings noch günstiger wäre. Habe 260 Rs bezahlt = 3,80 CHF.
In der Sleeper Class sind in einem Abteil 6 Liegen, 3 Liegen sind übereinander, die mittlere wird tagsüber noch oben geklappt, somit wird die untere als Sitzbank benutzt.
Mein Unterkunft liegt etwas ausserhalb der Stadt Ratnagiri. Ein kleines Dörfchen mitten in der Natur. Nach dem hektischen und lautem Mumbai ein wunderbarer Ort zum sich erholen.
Hier kam zum ersten mal mein Moskitonetz zum Einsatz, das ich nicht mehr missen möchte. Es hatte jetzt zwar nicht so viele und riesige Moskitos, aber dieses surren um die Ohren wenn man schlafen möchte ist doch recht lästig. Mit Schnur und Panzertape, das ich ebenfalls nicht missen möchte, ist das Teil rasch aufgehängt.
Die Gastgeber sind supernett und das Essen das ich zusammen mit Ihnen in Ihrem Haus esse ist superlecker. Das Essen war sehr abwechslungsreich, ich hab nicht einmal das gleich zum Essen bekommen. Ausser Roti natürlich und Reis, das gehört immer dazu.
Am nächsten Tag hab ich leider eine Erkältung bekommen mit Fieber, ich vermute mal von dem Durchzug im Zug. Kann mich nicht daran erinnern wann ich das letzte mal Fieber hatte. Ich habe meinen Aufenthalt deshalb ein paar Tage verlängert und die Gastgeber haben sich rührend um mich gesorgt.
Der Vater der Hausherrin ist 85, er ist körperlich fit und geistig fitter als manch schnöseliger 20 jährige bei uns. Als ich wieder fitter wurde bin ich öfters mit ihm spatzieren gegangen und wir hatten interessante Themen zum reden. Er hat mir auch aus der Hand gelesen, und mir Dinge über mich gesagt, die er nicht wissen konnte und doch zutrafen. Da war ich recht erstaunt, dass sowas funktioniert.
Wir haben einmal auch die Hausangestellte besucht, die gerade ein neues Haus bauen. Ich habe ein paar Fotos von Ihnen gemacht und am nächsten Tag Ausdrucken lassen. Als ich Ihnen diese bei der Abreise geschenkt habe, haben sie sich riesig gefreut.
Beim spatzieren gehen hab ich einmal Affen gesehen und ein Mann der sie vertreibt. Mir wurde erklärt, dass die Affen sehr gerne die Mangoblüten von den Bäumen fressen. Dadurch zerstören sie die Ernte der Mango Bauern. Es werden extra Nepalesiche Gastarbeiter angestellt um die Affen zu vertreiben. Das finde ich viel besser als die Affen einfach abzuknallen.
Hab dann mal noch einen Ausflug zum Strand gemacht, der allerdings doch recht weit weg ist und jetzt auch nicht so überragend ist.
Sie gaben mir noch den Tipp, ich solle doch einen Stopp in Tarkarli einlegen, dort sei es wunderschön und nicht so überlaufen wie Goa. Dem werde ich folgen.
Bei der Abreise kamen mir fast die Tränen, so herzlich wurde ich hier aufgenommen.
Wie und wo bekomme ich eine Indische Simkarte für mein Mobiltelefon.
Hab mir zuerst überlegt ob ich mir überhaupt eine Simkarte holen soll. Ein bisschen weniger am Handy rumhängen und im Internet rumsurfen könnte mir nicht schaden. Andererseits ist es halt doch auch praktisch für Hotelreservierungen usw. Inzwischen buche ich sogar mein Zugticket per App wie zuhause.
Hab ein bisschen recherchiert was es für Mobilfunkanbieter gibt und mich dann für Airtel entschieden.
Also auf in den nächstgelegenen Airtelshop. Dieser wird natürlich zur Zeit gerade umgebaut, also den nächsten ausgesucht. Dort angekommen wurde mir erklärt, dass ich bei Ihnen keine Simkarte bekomme. Ich müsste in einen grösseren Shop von Ihnen gehen. Der freundliche Herr hat mir dann die Adresse auf einen Zettel geschrieben, und mir gesagt ich bräuchte noch Passfotos und meinen Reisepass.
Reisepass hatte ich mit dabei, aber keine Passfotos. Okay, dann erst mal noch zum Fotografen. Der Herr vom Mobilshop sagte es ist ein Fotograf ganz in der Nähe hier auf der rechten Strassenseite. Ich watschel eine Zeit lang herum und finde keinen Fotografen. Von aussen sehen ja irgendwie alle Läden gleich aus, egal ob sie Reisetaschen, Trockenobst oder „wolle Rose kaufe“ verkaufen 🙂
Nach einigem durchfragen hab ich dann doch noch den Fotografen gefunden. Hab ihm erklärt dass ich Fotos für eine Mobil-Sim-Karte brauche. Er wusste Bescheid und knipste dann die Fotos.
Mit den Fotos in der Tasche erst mal ein Taxi gechartert. Hab ihm die Adresse gezeigt und los gehts. Der Mobilshop befand sich dann in der Nähe von diesem Gate of India, das ich ja schon besucht hatte.
Der Taxifahrer hat mich dann raus gelassen und mir gedeutet wo ich noch hinlaufen soll. Der Shop sah recht Modern aus und es herrschte reges Treiben. Irgendwann war ich dann mal an der Reihe und hab dann erklärt, dass ich eine Simkarte benötige.
Der Shopmitarbeiter hat dann mit irgendjemand telefoniert. Kurze Zeit später kam jemand zu mir und sagte ich soll mit ihm mitkommen. Wir sind raus auf die gegenüberliegende Strassenseite. Dort war ein kleiner Tisch als Strassenladen aufgebaut. Genau dort hab ich dann den Mobilvertrag für eine Prepaid-Sim ausgefüllt und hab dort auch meine Simkarte bekommen.
3 Monate freies Telefonieren und 1GB/Tag Internet für 1000 Rupees…yupiieehhh
Sehr Merkwürdig das ganze. Zuerst von einem Shop zum anderen, und am Schluss bekomme ich die Simkarte von einem Bauchladenstrassenhändler…lol
Manche Dinge brauchen in Indien einfach viiiieeeeel Zeit 🙂
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